Wenn du im Sommer
oder im Urlaub die Sonne genießen möchtest und dabei auf einen Sonnenbrand oder gar tiefere Schädigungen verzichten willst, dann kommst du um eine achtsame Wahl deiner Sonnenprodukte nicht drumherum.
In diesem Artikel möchte ich hauptsächlich auf die Vorzüge von natürlichem Sonnenschutz mit mineralischen bzw. physikalischen Filtern eingehen.
Am Ende dieses Artikels wirst du wissen:
- Wie du deine Eigenschutzzeit berechnen kannst
- Warum das Sonnenlicht so wichtig für deinen Körper ist
- Was der Unterschied zwischen UV-A und UV-B-Strahlung ist
- Wie du deine Eigenschutzzeit auf natürliche Weise erhöhen kannst
- Welche Rolle Vitamin D und die Pigmentzellen spielen
- Wie chemische und physikalische Sonnenschutzfilter wirken
- Welche Vorteile mineralische Sonnencremes bieten
- Was beim Kauf von mineralischen Sonnenprodukten zu beachten ist
- Wie mineralische Sonnencreme richtig angewendet wird und
- Warum dein Körpergefühl beim Bräunen dein bester Freund ist
Die Eigenschutzzeit
der Haut ist ein Maß dafür, wie lange sie sich vor den UV-Strahlen schützen kann, ohne Schaden zu nehmen. Es ist also die Zeit, in der du dich ohne Schutz in der Sonne aufhalten kannst. Idealerweise kennst du deine Zeit, nach der du spätestens in den Schatten gehen, etwas überziehen oder dich eincremen solltest.
Wie lange diese Zeit ist, ist für jeden Menschen individuell unterschiedlich. Einen groben Richtwert geben da die 4 Hautbräunungstypen vor.
Typ Nr. 1 Eigenschutzzeit 5-10 Minuten
- Zu ihm zählen auch Kinder
- Die Haut ist sehr hell, extrem empfindlich und ist oft von Sommersprossen bedeckt
- Die Haare sind rötlich bis rotblond
- Seine Augen blau, hellgrau oder hellgrün
- Dieser Typ bräunt nie und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand
Typ Nr. 2 Eigenschutzzeit 10-20 Minuten
- Die Haut ist hell und empfindlich und ist oft mit einigen Sommersprossen besprenkelt
- Die Haare sind blond oder hellbraun
- Die Augen sind blau, grau oder grün
- Nr. 2 bräunt nur langsam und bekommt leicht einen Sonnenbrand
Typ Nr. 3 Eigenschutzzeit 20-30 Minuten
- Die Haut ist mittelhell und hat keine Sommersprossen
- Die Haare sind braun oder schwarz und
- Die Augen sind grau oder braun
- Er bräunt langsam und bekommt manchmal einen Sonnenbrand
Typ Nr. 4 Eigenschutzzeit 30-45 Minuten
- Die Haut ist dunkel, wenig empfindlich und zeigt keine Sommersprossen
- Die Haare sind dunkelbraun bis schwarz
- Die Augen sind braun
- Dieser Typ bräunt beneidenswert schnell und tief und bekommt nur selten einen Sonnenbrand
- All das ist nicht in Stein gemeißelt und gibt wirklich nur Richtwerte vor. Bist du dir unsicher, welcher Typ du bist, so wählst du die deinem Typ am ehesten entsprechende Zeit.
UV-A
Langwellige Strahlung
- Dringt tief in die Hautschichten ein und
- Kann dadurch unerwünschte Reaktionen hervorrufen.
- Wie z.B. die Schädigung der Bindegewebsfasern, was
- Eine vorzeitige Hautalterung und
- Faltenbildung hervorrufen kann.
- Im schlimmsten Fall kann sie sogar die DNA schädigen.
- Sie bewirkt eine schnelle Bräunung, was sich
- Auch Solarien gerne zu Nutze machen.Eine vermehrte Bildung von Altersflecken kann die Folge sein.
- UV-A Strahlen verursachen keinen Sonnenbrand im eigentlichen Sinn:
- Starke Hautrötungen und Entzündungen. Es treten nur
- Leichte Rötungen auf, was wiederum bedeutet, dass
- Der Körper nicht durch Sonnenbrand vor zu viel UV-A-Strahlung gewarnt wird.
- Neuste Studien haben ergeben, dass UV-A-Strahlung ebenso wie UV-B-Strahlung zu Hautkrebs führen kann
UV-B
Ist kurzwellig und energiereicher
- Dringt nicht in tiefere Schichten ein. Die Strahlen wirken nur auf der
- Hautoberfläche.
- Sie verursachen Sonnenbrand, der
- Als Warnsystem des Körpers nicht zu übersehen ist. Spätestens jetzt
- sollte man aus der Sonne gehen. Wird die
- UV-B-Strahlung aber unterdrückt, ist die körpereigene Schutzfunktion deaktiviert.
- Studien haben ergeben, dass Menschen, die Sonnenprodukte benutzen sich oft in falscher Sicherheit wiegen. Sie verbringen mehr Zeit in der Sonne und haben dadurch ein erhöhtes Risiko an Hautkrebs zu erkranken.
Auf herkömmlichen Sonnenprodukte, die nicht besonders gekennzeichnet sind, bezieht sich die schützende Wirkung meist nur auf die UV-B-Strahlen. Ein Schutz sollte aber gleichermaßen für beide Strahlungsarten vorhanden sein.
Die Lichtschwiele
ist ein körpereigner Lichtschutz, der durch UV-B-Strahlung angeregt wird. Dabei erhöht das Sonnenlicht die Zellteilungsrate. Die Epidermis (Oberhaut) kann so – je nach Hautareal – bis auf das Doppelte anwachsen. Diese Hornschicht bildet somit einen natürlichen Lichtschutzfilter. Verantwortlich ist dabei die gebildete Urokaninsäure, die zusammen mit den Pigmentzellen vermehrt UV-Strahlen aufnehmen kann.
Die Eigenschutzzeit kann somit durch wohl dosierte und regelmäßige Sonnenbäder erhöht werden. Kinder unter zwei Jahren bilden noch keine Lichtschwiele aus und sollten besonders durch geeignete Kleidung und dem Aufenthalt im Schatten geschützt werden.
Pigmentzellen und Vitamin D
Ein weiterer cleverer Schutz des Körpers vor zu viel schädlicher UV-Strahlung, bilden die Pigmentzellen. Genau genommen die Melanozyten, die den braunen Hautfarbstoff, das Melanin, bilden. Und zwar wird die Bildung ebenfalls durch das Sonnenlicht bzw. durch die UV-B-Strahlen angeregt. Das Melanin ordnet sich dabei um den Zellkern herum an, damit keine Strahlung den wertvollen Inhalt schädigen kann.
Wie viel Melanin gebildet wird, hängt vom jeweiligen Bräunungstyp ab, wie auch die Eigenschutzzeit.
Ein sehr wichtiges Hormon, das fälschlicherweise als Vitamin bezeichnet wird, ist das Vitamin D. Die Produktion seiner Vorstufe wird ebenfalls nur durch UV-B-Strahlen angeregt.
Vitamin D hat eine absolute Schlüsselfunktion im Körper. Es sorgt nicht nur für stabile und gesunde Knochen, es ist auch wichtig für die Kalziumaufnahme im Darm. Es fördert auch die Mineralisation der Knochen mit Kalzium und Phosphat. Die Knochen werden dadurch stark und hart. Ein ausreichender Vitamin D-Spiegel schützt aber auch vor vielen Erkrankungen, wie z.B. der Atemwege, Osteoporose, Alzheimer oder chronische Entzündungen.
Interessanterweise wird keine Vorstufe des Vitamin D bei Sonneneinstrahlung gebildet, wenn ein LSF höher als 15 aufgetragen wurde.
Der Lichtschutzfaktor
Ein Maßstab für die Wirkung von Sonnenschutzmitteln ist der Lichtschutzfaktor. Mit ihm wird die Eigenschutzzeit multipliziert. Früher, vor ca. 30 Jahren, gab es nur 3 Stufen: LSF 3 für niedrig, LSF 4 für mittel und LSF 5 für hoch.
Heute bezeichnen die Lichtschutzfaktoren 6 und 10 ein niedriges Schutzniveau. LSF 15, 20 und 25 gelten als mittleres und LSF 30 und 50 als hohes Schutzniveau.
Entscheidend ist aber die rechnerisch mögliche Verlängerung der Eigenschutzzeit. Demnach kann ein Mensch mit einer Eigenschutzzeit von 30 Minuten mit einem LSF 20, 20 mal so lange in der Sonne bleiben ohne dass die Haut Schaden nimmt. Das wären dann 600 Minuten, also 10 Stunden.
Diesem Faktor sollte man allerdings kritisch gegenüberstehen. Dass man keinen Sonnenbrand bekommt mit einem LSF 20, bedeutet lediglich, dass das körpereigne Frühwarnsystem umgangen wurde. Die Schädigungen durch UV-Strahlen können sich dennoch bemerkbar machen – sie werden lediglich erst Jahre später sichtbar.
Chemische Lichtfilter
Sonnenschutzfilter sind da, um die schädlichen Effekte der UV-Strahlung auf die Haut und letztendlich auch auf das Bindegewebe, den Zellen und die DNA zu verhindern.
Chemische Lichtschutzfilter werden oft in Kombination eingesetzt, um überhaupt eine ausreichende Schutzwirkung zu gewährleisten. Chemische Filter wandeln die eintreffenden UV-Strahlen in Wärme um. Die Wärme wird dann über den Körper abgeleitet, d.h. aber wiederum, dass die chemischen Schutzfilter auch vermehrt im Körpergewebe nachweisbar sind. Viele dieser Substanzen sind hormonell wirksam und stehen sogar unter Verdacht Krebs auszulösen.
Diese Stoffe schädigen auch letztendlich die Umwelt, da sie nicht nachhaltig abgebaut werden und somit z.B. auch wieder ins Trinkwasser gelangen können, dass Tiere und Menschen wieder zu sich nehmen.
Generell kann man nicht alle chemischen Filter über einen Haufen werfen. Welche Filter Einsatz finden ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und sollte dementsprechend auch genauer hinterfragt werden.
Mineralische Filter
Die Wirkung von mineralischen Filtern ist vergleichsweise einfach. Sie besteht darin, dass einfallende Sonnenlicht zu reflektieren, so dass die schädlichen UV-Strahlen, UV-A und UV-B-Strahlen, gar nicht erst in die Haut eindringen können. Sie wirken quasi wie viele kleine Spiegel auf der Haut, die die Sonnenstrahlen von der Hautoberfläche ablenken.
Relativ überschaubar ist auch die Vielfalt der verwendeten Filter. Meist werden Titandioxid, Eisen- oder Zinkoxid oder eine Kombination eingesetzt.
Mineralische Filter sind in Verruf geraten, da ihnen eine krebsauslösende Wirkung nachgesagt wird. Allerdings beruht diese Wirkung darauf, dass sie als Nanopartikel in den Körper und somit in die Blutbahn gelangen können.
Da ist es wichtig bei der Wahl eines natürlichen mineralischen Sonnenschutzes auf die Inhaltsstoffe – INCI – zu schauen. Taucht die Bezeichnung „nano“ auf, so kann davon ausgegangen werden, dass Substanzen im Nanopartikelbereich vorliegen und die können somit die Hautbarriere passieren.
Einige mineralische Sonnenschutzcremes hinterlassen beim Auftragen einen dicken weißen Film, der manchmal auch nicht weg geht. Die weiße Farbe malt das Zinkoxid auf die Haut, welches in besonders großen Partikeln vorliegt. Schädlich ist das nicht – es sieht nur nicht besonders schön aus.
Die Mischung macht da eindeutig das Ergebnis. D.h. das Geheimnis einer nicht-weißelnden mineralischen Sonnenschutzcreme liegt in der Gesamtkomposition der verwendeten Zutaten. Sie trägt sich leicht auf und lässt sich problemlos lückenlos auftragen, was für einen guten Sonnenschutz absolut notwendig ist.
Die richtige Anwendung mineralischer Sonnencremes
Das Gute an Sonnencremes mit physikalischen Filtern ist, dass sie sofort nach dem Auftragen wirksam sind. Es gelten nur wenige Regeln zu beherzigen, dafür sollte umso mehr das eigene Körpergefühl bzw. -empfinden eingesetzt werden:
Bevor es in die Sonne geht, die Sonnencreme großzügig und möglichst lückenlos auftragen
Hast du generell etwas trockenere Haut, so kann es ratsam sein, deine Haut vorher mit einer reichhaltigeren Creme zu nähren, bevor der mineralische Schutz aufgetragen wird. Zinkoxid wirkt z.B. eher austrocknend.
Auch da unterscheiden sich die Rezepturen der einzelnen Naturkosmetikhersteller voneinander. Prinzipiell sollte die Sonnencreme eine wohldosierte Auswahl von Ölen, Fetten und Wachsen enthalten, die die Haut beim Bräunen zusätzlich pflegen und schützen.
Nach einer Erfrischung im Wasser oder bei vermehrter Schweißbildung sollte regelmäßig nachgecremt werden
Generell sollte von Zeit zu Zeit nachgecremt werden, um den Lichtschutz zu erhöhen bzw. aufrecht zu erhalten
Bei den ersten Signalen einer Hautrötung ist es besser aus der Sonne zu gehen, einen Hut aufzusetzen oder entsprechende Hautareale mit Kleidung abzudecken.
Gerade nach dem Winter ist es ratsam die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen. Erste Warnsignale der Haut achtsam begegnen und rechtzeitig aus der Sonne gehen. So erhöht sich durch häufiges „trainieren“ nach und nach die körpereigene Schutzzeit, indem eine Lichtschwiele ausgebildet wird.
Fazit:
Längere Sonnenbäder können mit einer guten natürlichen Sonnenschutzcreme dann auch bedenkenlos genossen werden. Aber auch hier gilt: die Menge macht das Gift! Im Zweifelsfall sich lieber etwas früher unter einen schattigen Baum legen 🌞
Bist du auf der Suche nach guten, pflegenden, nicht-weißelnden, mineralischen Sonnenprodukten? Melde dich sehr gerne für eine unverbindliche Sonnenproduktberatung. Ich freu mich auf dich!