Leidest du auch unter einem Hautproblem? Kämpfst du täglich gegen Pickel, Pusteln und Co. oder hoffst das die neue Creme endlich Linderung für deine trockene und gereizte Haut bringt?
Herauszufinden woran es liegen könnte, dass sich dein Hautproblem mal schwächer und mal stärker zeigt, darin möchte ich dich mit diesem Artikel unterstützen. Welche der meist verwendeten Inhaltsstoffe dabei eine Rolle spielen könnten, ihre Wirkung und welche Folgen das für unsere Haut und Gesundheit nach sich ziehen kann. Im besten Sinne – natürlich.
Mehr als 8000 Stoffe sind in der Kosmetik zugelassen und es werden immer mehr.
So werden jährlich zwischen 500 bis 1000 neue Stoffe entwickelt und auf den Markt gebracht. Von diesen kennt man selten eine sofortige Wirkung und erst recht keine Langzeitwirkung. Weder weiß man, ob sie ein Gefahrenpotential für unsere Haut in sich tragen, noch weiß man ob sie wirklich gut für uns sind. Was passiert in 10 Jahren damit? Viele dieser Fragen bleiben leider unbeantwortet. Wer blickt da schon noch durch?
Ein Lichtblick: INCI
Kennst du das auch: du streifst durch die Regalreihen im Drogeriemarkt und siehst immer wieder Leute, die ganz akribisch die Rückseite von einem Produkt studieren? Andere legen Produkte, ohne der Rückseite einen weiteren Blick zu schenken, direkt in ihren Einkaufswagen. Das Studium der Inhaltsstoffe oder kurz: INCI ist für manche von uns extrem aufschlussreich und wieder andere machen sich darum keinen Kopf.
Aber was bedeutet INCI nun genau? Sind sie wirklich hilfreich beim Kauf unserer Kosmetik- und Pflegeprodukte? Und was genau kann ich daraus ablesen?
Definition von INCI
INCI steht für Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe oder englisch: International Nomenclature of Cosmetic Ingredients. Seit 1997 ist die Angabe der Inhaltsstoffe in kosmetischen Pflegeprodukten durch die europäische Union vorgeschrieben. Die Tendenz geht eindeutig zu einer weltweit einheitlichen INCI-Bezeichnung. Verfasst wurde sie von Mitgliedern der europäischen und amerikanischen Kosmetikindustrie.
Gerade Allergiker sollen von dieser einheitlichen Nomenklatur profitieren. Die im Allergiepass individuell eingetragenen allergenen Stoffe, helfen dann beim Einkauf schon das eine oder andere Produkt zu filtern.
Was muss gekennzeichnet werden?
Alle Bestandteile, die bei der Herstellung verwendet wurden. Ebenso wie die im Fertigprodukt noch vorhandenen Stoffe. Sie werden in „INCI-Sprache“ übersetzt und in absteigender Reihenfolge der Konzentrationen angegeben. Rohstoffe, die unter 1% eingesetzt werden, erscheinen am Ende der Inhaltsstoffliste in ungeordneter Reihenfolge.
INCIs befinden sich entweder direkt auf dem Produkt, auf dem Beipackzettel oder der Umverpackung. Seit 10 Jahren gibt es eine INCI-Datenbank. Dort kann man alle INCI-Bezeichnungen und deren Funktion in kosmetischen Mitteln finden. Es ist eine neutrale Auskunft, unter der man sich einen ersten Überblick verschaffen kann.
Alles klar?
Um es mal vorsichtig auszudrücken: Nein.
Auf den ersten Blick scheint diese Nomenklatur eine feine Sache und der Verbraucher ist voll im Bilde. Nur darf man die Tatsache nicht vergessen, dass diese Nomenklatur von Mitglieder der Industrie verfasst wurde, die natürlich das jeweils Beste bzw. günstigste für sich herausholen wollen. Zum Beispiel:
- wird an keiner Stelle auf die kosmetische Wirkung der Inhaltsstoffe eingegangen. Dies obliegt dem Hersteller selbst, in wie weit er sich in seine Karten schauen lässt.
- Die INCI enthalten keinerlei Qualitätsmerkmale von Fetten, Ölen oder Essenzen. D.h. es gibt keinerlei Unterscheidung, ob ein raffiniertes Öl verwendet wurde oder ob es in seiner biologischen aktiven Form dem Produkt zugegeben wurde
- Auch technische Verunreinigungen werden nicht erwähnt. Z.B. wenn die Rohre der Abfüllanalgen gereinigt werden bevor eine neue Charge gefahren wird. Meist wird dazu formaldehydhaltige Reinigungsmittel verwendet. Dies kann als Rückstand in den nachfolgenden Produkten dann vorhanden sein.
- Auch gibt es eine Vielzahl an Konservierungsmittel, die nicht zugelassen sind, aber doch über eine Hintertür den Weg in unsere Cremes, Lotionen und Co finden. Nämlich genau dann, wenn dieser Stoff mindestens bis zu 51% eine kosmetische Wirkung besitzt und „nur“ zu 49% als Konservierungsmittel arbeitet (???🤐)
- Es findet auch keinerlei Unterscheidung bei Duftstoffen statt. Ob sie aus einer synthetischen Quelle stammen oder ob es reine Aromaöle sind. Lediglich die chemische Verbindung, die sich manchmal als allergieauslösend erwiesen haben, müssen notiert werden
Wie generell mit Bezeichnungen (oder vielleicht doch eher Verschleierung) von problematischen Stoffen aus dem Erdöl- und Silikonbereich, dem Bereich der Konservierungsstoffe und noch einigen anderen umgegangen wird, erfährst du im Folgenden.
Grundbestandteile von Kosmetika
Was muss eigentlich in einer Creme drin sein, damit sie als kosmetisches Pflegemittel die Regalreihen füllt? Aus folgenden Grundbestandteilen ist sie zusammengesetzt:
- Wasser
- Alkohol
- Lipide, Wachse, Öle, Fette
- Emulgatoren
- Verdickungsmittel
Hinzu kommen verschiedene Hilfsstoffe, die Aussehen und Haltbarkeit verbessern. Wie:
- Tenside
- Konservierungsstoffe
- Farbstoffe
- Duftstoffe
Des Weiteren werden der Creme häufig noch Wirkstoffe in kleinen – und manchmal in kleinsten – Mengen zugesetzt. Sie greifen in den Hautstoffwechsel ein, indem sie Vorgänge beschleunigen oder verlangsamen. Meist werden nicht nur einzelne Wirkstoffe eingesetzt, sondern mehrere miteinander kombiniert. Sie sollen sich im besten Fall gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. Daher ist eine gute Kenntnis der Eigenschaften, der optimalen Einsatzkonzentration und der Wirkweise mit anderen Stoffen absolut wichtig.
Mögliche Wirkstoffe:
- Tierische und pflanzliche Wirkstoffe
- Vitamine und Mineralstoffe
- Aus Früchten
- Antioxidantien, Peptide, Stammzellen, Hormone, Micellen, Anti-Aging-Wirkstoffe, Cosmeceuticals und viele mehr
Wie nun die einzelnen Vertreter ihren Einsatz im Produkt finden und welchen Nutzen sie für unser Hautorgan haben oder evtl. uns doch nur vorgaukeln, ist fast schon so spannend wie ein Krimi mit offenem Ende.
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