Glycerin ist unsagbar günstig im Einkauf für den Hersteller. Es fällt als Nebenprodukt in großen Mengen bei der Biodieselherstellung an. Verwendet wird es nicht nur in Kosmetika, auch als Lebensmittelzusatzstoffe E 422 findet Glycerin seine Anwendung z.B. um Datteln feucht zu halten oder in Zahnpasta.
Was kann Glycerin?
Glycerin kann nichts, außer Wasser an sich ziehen. In der Kosmetik bezeichnet man Glycerin auch als das „Feuchthaltemittel“. Und zwar nicht in dem Sinne, dass es Feuchtigkeit für unsere Haut bereitstellt, sondern, weil es unsere Hautfeuchtigkeit auf der Oberfläche festhält. Es wirkt wie ein Wassermagnet: es zieht unweigerlich Wasser an und bindet es an der Hautoberfläche.
Glycerin wirkt wie ein Staubsauger
Man kann es sich bildlich so vorstellen: Glycerin wirkt wie ein großer Staubsauger, der alles Wasser aus unserer Haut heraussaugt und in seinem Beutel festhält. Unserer Haut steht somit zu keinem weiteren Zeitpunkt, weder ihre eigene Feuchtigkeit noch das Glycerin zur Verfügung. Im Gegenteil, alles wird am Abend wieder runter gewaschen. Was wir dann erleben ist ein sofortiger Wasserverlust, der bis in die tieferen Ebenen unserer Haut reicht. Glycerin hat noch weitere Nachteile. Es bremst oder verhindert sogar den Stoffwechsel unserer Haut.
Glycerin ist Glycerin – egal woher es stammt
Je höher der Glycerin Anteil in einer Creme ist, d.h. je weiter oben Glycerin in der INCI-Liste auftaucht, desto größer ist der Glycerin Gehalt in der Creme und umso höher ist der Wasserverlust.
Glycerin ist Glycerin. Egal, ob es synthetisiert oder aus Pflanzen gewonnen wurde. Die Wirkung ist ein und dieselbe.
Glycerin verhindert sogar die Aufnahme von Nährstoffen. Es lagert oben auf. Selbst wenn in der Creme noch gute Stoffe wären, so ermöglicht Glycerin den Stoffen weitaus weniger in die Haut einzudringen, als wenn kein Glycerin vorhanden wäre. Gleichzeitig begünstigt Glycerin die Entstehung von Akne, weil es die Poren abdichtet. Um es nochmal an dem Beispiel mit dem Staubsauger zu verdeutlichen: der Staubsauger (Glycerin) liegt lang und breit auf dem Teppich (unsere Haut) und verhindert, dass unser Teppichpflegemittel in unseren schönen Teppich eindringen kann. Es verteilt sich alles auf dem Staubsauger und nur sehr wenig kommt davon auf unseren Teppich.
Dehydrierung und ihre Folgen
Dehydrierung bedeutet, dass unsere Haut ausgetrocknet ist. Dadurch entstehen eine ganze Reihe weiterer Nachteile für uns. Unsere Haut ist nicht leistungsfähig. Sie ist weder prall noch schön – sie wirkt fahl und müde. Hinzu kommt die zunehmende Verzuckerung unseres Gewebes. Je älter wir werden, desto mehr verzuckert unser Gewebe, was wir in Form von Falten auch äußerlich wahrnehmen können. Addieren sich jedoch Dehydrierung und Verzuckerung zusammen, so können noch intakte Zellstränge brechen und es kommt zur frühzeitigen Faltenbildung. Beide Faktoren sind also eine schlechte Kombination, wenn es darum geht unserer Haut so lange wie möglich ein jugendliches Aussehen zu verleihen.
Mehr Schein als Sein – der Suggestiv-Effekt
Aber zum Glück ist es ja so, dass wir von diesen zerstörerischen Prozessen überhaupt nichts mitbekommen.
Denn dadurch, dass unser hauteigenes Wasser auf der Oberfläche festgehalten wird, wird uns etwas vorgegaugelt – dies nennt man Suggestiv-Effekt: wir haben stets das Gefühl von einer gut durchfeuchteten Haut. Verwenden wir nun weiterhin eine Creme mit einem hohen Glycerin Anteil oder überhaupt mit Glycerin, so werden wir irgendwann bemerken, dass unsere Haut immer trockener wird.
Damit das für uns nicht zu einem großen Problem wird (und es sich auch nicht zu einer großen Belastung für den Hersteller mausert), werden der Creme als Gegenspieler üblicherweise Erd- und Silikonöle zugefügt.
Du verstehst jetzt sicherlich, dass dadurch wieder ein Teufelskreis geschaffen wurde, der dich immer und immer wieder nach diesen Produkten greifen lässt. Entfettet, nicht genährt, im Grunde schon unterernährt und belastet – schmieren wir mit noch mehr Cremes mit noch höheren Anteilen an Erdöl, Glycerin, toten Ölen und Silikonölen und hoffen, dass unsere Haut wieder strahlt. Aber dadurch erreichen wir – unwissend – einen gegenteiligen Effekt: unserer Haut geht es von Tag zu Tag schlechter.
Willst du wissen welche Stoffe deine Haut zusätzlich belasten? Dann lies hier weiter…