Darf ich vorstellen: ein besonders aggressives Tensid
Sodiumlaurylsulfat oder Sodiumlaurethsulfat ist ein besonders aggressives Tensid.
Stellvertretend als Beispiel für viele, viele andere Tenside. Dieses Tensid ist so hochaggressiv, dass es fähig ist unsere Haut, sobald sie 1x damit gewaschen wurde, für 3 Wochen komplett zu entfetten.
D.h. unsere Haut benötigt nach dieser „Waschkur“ 3 Wochen, um ihren natürlichen Feuchtigkeits- und Fettgehalt wieder herzustellen. In der Zwischenzeit haben wir aber schon viele weitere Male unsere Haut damit gewaschen.
Dieses Tensid wird auch häufig in Garagenbodenreinigern verwendet oder findet seinen Einsatz in der Maschinenindustrie, wo es zur vollständigen Entfettung von Maschinen eingesetzt wird. Und es gibt noch viele weitere solcher Bereiche. In der Biotechnologie z.B. wird Sodiumlaurylsulfat gerne eingesetzt, um Eiweiße zu zerstören.
Wie wirken aggressive Tenside?
Dieses Tensid wird in kosmetischen Pflegemittel in einer recht hohen Konzentration eingesetzt. Allen voran in den allermeisten Shampoos. Und das hat wiederum Nachteile für unser gesamtes Organ Haut. Es macht die Haare unfassbar spröde, so dass sie brüchig und fein werden, an Substanz verlieren und zum Schluss ihre Spannkraft einbüßen. Für unsere Kopfhaut ist das ein Desaster, für unsere Haarwurzeln eine enorme Belastung.
Haare im Korsett
Damit wir aber nicht merken, wie belastend das für uns ist, werden selbstverständlich entsprechende Mittel hinzugefügt. Wie z.B. Silikonöle. Silikonöle verhalten sich auf dem Haar genauso wie auf der Haut. Sie ummanteln jedes Haar und bilden eine Art biegsames Korsett. In diesem Korsett findet keinerlei Luft- und Feuchtigkeitsaustausch statt, so dass unsere Haare immer spröder und brüchiger werden und in diesem Korsett irgendwann einmal brechen.
Das können wir beobachten, wenn wir über Jahre solche Shampoos benutzt haben. Wer längere Haare hat, weiß wahrscheinlich genau von was ich spreche: oben wachsen z.B. 100 Haare raus und in Richtung Spitze kommen vielleicht noch 10 Haare an. Ein weiterer Nachteil ist, dass unsere Haare nicht mehr den Glanz haben, den sie einst hatten oder dass sie frühzeitig ergrauen. Haarverlust hat sehr viel mit solch einem Tensid zu tun. Unseren Haarwurzeln geht es von Anwendung zu Anwendung immer schlechter.
Das muss aber nicht sein. Denn es gibt genügend natürliche Tenside mit einer super Waschkraft, ohne diese Nachteile.
Banner wie: „Ohne Silikonöle“ oder „Mit wasserlöslichen Silikonölen“ auf Shampoos haben für sich genommen noch keine Aussagekraft. Indem der Hersteller damit wirbt was er benutzt oder worauf er verzichtet, weiß ich als Kundin aber immer noch nicht, was wahrhaftig in diesem Produkt enthalten ist.
Diese Aussagen sagen nichts über die Qualität des Produktes aus und wie es auf uns wirkt. Deshalb: achtsam sein, umdrehen und prüfen.
Als Silikonölersatz wird gerne Quartenium genommen. Polyquartenium ist im besten Fall noch schädlicher als Silikon, hat aber ein ähnliches verhalten. Es kann toxischer sein, da es Spuren von Acrylamiden enthalten kann.
Die wunderbare Welt der Werbung
Hinter fadenscheinigen Werbeslogans können sich gefährliche Stoffe verstecken. Wie: „mit wasserlöslichen XYZ“ oder „ohne ABCD“ können sich auch ganz andere und zum Teil gefährlichere Stoffe verbergen. Z.B. können sich dahinter lokal anästhetisch wirkende Substanzen verstecken. Also, Substanzen die unser Schmerzempfinden herabsetzen. Diese werden nur nicht so benannt. Sie werden aber gerne in kosmetischen Pflegemittel hinzugetan, weil andere Stoffe so hochgradig aggressiv sind, dass sie Schmerzen hervorrufen würden.
Dazu gehört nicht nur das Tensid Sodiumlaurylsulfat, sondern auch andere Stoffe, die durchaus üblich sind in der Kosmetik. Z.B. Substanzen wie Phenoxyethanol. Rein rechtlich ist es als Konservierungsmittel deklariert, wirkt aber gleichzeitig als Lokalanästhetikum.
Das hat den charmanten Vorteil, dass wir es nicht merken, dass dieses Shampoo oder diese Creme auf unserer Haut brennt. Das zieht wiederum jede Menge Nachteile hinter sich her. Denn wenn wir nicht spüren, dass das Shampoo in unseren Augen brennt, kann unser Auge auch nicht seinen natürlichen Reflexen folgen und sich schließen. Gleichzeitig fließen auch keine Tränen, die unsere Augen reinigen könnten. Somit können all diese Stoffe, die wirklich undienlich für uns sind, tiefer und leichter nicht nur in unsere Haut, sondern auch in unseren Körper und letztendlich in unsere inneren Organe eindringen.
Besondere Dramatik: Pflegeprodukte für Babys & Kinder
Eine besondere Dramatik verdeutlicht sich, wenn es Kinder betrifft. Sehr gerne wird auf entsprechenden Baby- oder Kinderprodukten mit Slogans wie „besonders mild“ oder „brennt nicht in den Augen“ geworben. D.h. aber nicht, dass diese Produkte sich besonders mild zum Auge verhalten, sondern dass wir es als besonders mild empfinden, weil wir lokal betäubt wurden.
Achtsamkeit – gerade, wenn es um unsere eigenen Kinder geht – ist hier mehr als geboten. Wir alle wollen weder unsere Haut noch unsere Augen schwächen noch unseren Körper unnötig belasten. Und schon gar nicht den Körper unserer Kinder.
Wenn du hübsch bist,
bist du hübsch.
Doch schön ist nur
ein liebevoller Mensch.
Alles andere bedeutet lediglich:
„Glückwunsch zu deinem Gesicht.“
Anonym (aus „Dein Schönheitsgeheimnis“ von Dr. Libby Weaver)
Findest du das auch unfassbar? Möchtest du gleich loslegen und deine Pflegeprodukte mal gründlich unter die Lupe nehmen? Warte! Es geht noch spannend weiter. Lies hier…